Wie man sich vor dem Karriere-Killer am Arbeitsplatz schützt
Social Undermining ist ein Begriff, der ein Phänomen beschreibt, das in der Arbeitswelt leider häufiger vorkommt, als man denkt. Es handelt sich um subtile und hinterhältige Aktionen von Kolleginnen oder Vorgesetzten, die darauf abzielen, die Reputation, den Status oder die Leistung einer Person am Arbeitsplatz zu schwächen. Es äußert sich in Form von Gerüchten, negativen Kommentaren oder direkten Aktionen, die darauf abzielen, jemanden in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Ziel ist es, die Karriereentwicklung und das Wohlbefinden der betroffenen Person zu beeinträchtigen.
Vielleicht hast du schon einmal erlebt, dass ein vermeintlich freundlicher Kollege über die Leistungen anderer Mitarbeiter tratscht oder Lob für Arbeiten beansprucht, die eigentlich von anderen stammen. Oder dass die freundliche Sitznachbarin regelmäßig Anerkennung für etwas genießt, das du selbst geleistet hast. Diese Situationen könnten erste Anzeichen für Social Undermining sein.
Die Auswirkungen von Social Undermining können verheerend sein. Es kann nicht nur die eigene Leistung am Arbeitsplatz beeinträchtigen, weil man sich unwohl fühlt oder auch die eigene gute Arbeit von der Führungskraft nicht gesehen wird. Es kann auch zu einer Beeinträchtigung der emotionalen Gesundheit führen und so zu starkem Stress, allgemeiner Unsicherheit oder gar einem Burnout. Langfristig kann all das auch die Aufstiegschancen im Unternehmen negativ beeinträchtigen.
Doch wie sollte man am besten mit Social Undermining umgehen, wenn man merkt, dass man davon betroffen ist? Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, dich vor dem Karriere-Killer am Arbeitsplatz zu schützen.
Anzeichen von Social Undermining erkennen
Insbesondere, wenn man erste Tendenzen wahrnimmt, sollte man ganz genau auf subtile Verhaltensweisen und Signale seiner Kolleginnen und Kollegen achten, die darauf hinweisen, dass Social Undermining betrieben wird. Mit befreundeten Mitarbeitenden oder der Familie darüber zu sprechen kann helfen, die Anzeichen richtig einzuordnen.
Einige typische Anzeichen für Social Undermining sind:
- Du wirst von wichtigen Informationen oder Ressourcen ausgeschlossen oder nicht informiert.
- Deine Ideen oder Vorschläge werden ignoriert oder abgewertet.
- Deine Fehler oder Schwächen werden übertrieben oder öffentlich gemacht.
- Deine Erfolge oder Stärken werden heruntergespielt oder angezweifelt.
- Du wirst hinter deinem Rücken schlecht gemacht oder es werden Gerüchte über dich verbreitet.
- Du wirst von deinen Kolleginnen oder Vorgesetzten kritisiert oder beleidigt.
- Du wirst von deinen Kolleginnen oder Vorgesetzten sabotiert oder behindert.
Vorfälle dokumentieren
Um sich über den Umfang des Problems im Klaren zu werden und in einer späteren Konfrontation explizite Beispiele nennen zu können, ist es wichtig, alle Situationen zu dokumentieren. Alle relevanten Kommentare oder Sachverhalte inklusive des Datums und der beteiligten Personen sollten exakt festgehalten werden, um die eigene Position zu stärken.
Eine gute Dokumentation kann dir helfen, die Situation objektiv zu bewerten und zu entscheiden, wie du weiter vorgehen willst. Außerdem kann sie dir als Beweis dienen, falls du dich an eine höhere Instanz wenden musst.
Das Gespräch suchen
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, das direkte Gespräch mit der Person zu suchen, die dich untergräbt. Ein offenes und ehrliches Gespräch kann Missverständnisse aus dem Weg räumen und möglicherweise die Beziehung verbessern. Es kann auch sein, dass die Person sich gar nicht bewusst ist, wie ihr Verhalten auf dich wirkt, und bereit ist, sich zu entschuldigen oder zu ändern.
Wenn du dich für diesen Schritt entscheidest, solltest du folgende Punkte beachten:
- Wähle einen geeigneten Zeitpunkt und Ort für das Gespräch. Vermeide es, die Person vor anderen zu konfrontieren oder in einer stressigen Situation anzusprechen.
- Bereite dich gut auf das Gespräch vor. Überlege dir, was du sagen willst und wie du es sagen willst. Nutze deine Dokumentation, um konkrete Beispiele zu nennen. Bleibe ruhig und sachlich und vermeide Angriffe oder Vorwürfe.
- Höre der Person zu und versuche, ihre Perspektive zu verstehen. Vielleicht gibt es Gründe für ihr Verhalten, die du nicht kennst. Versuche, eine gemeinsame Basis zu finden und eine Lösung zu erarbeiten, die für beide Seiten akzeptabel ist.
- Mach klar, was du von der Person erwartest und wie du dich in Zukunft behandelt werden willst. Setze Grenzen und sei konsequent. Wenn die Person ihr Verhalten nicht ändert, musst du weitere Schritte unternehmen.
Unterstützung holen
Wenn das Gespräch mit der Person nicht fruchtet oder du dich nicht in der Lage fühlst, es zu führen, solltest du dir Unterstützung holen. Ein Mentor, das HR-Team oder ein professioneller Coach können wertvolle Ratschläge und Unterstützung bieten, um durch diese Herausforderungen zu navigieren.
Du kannst dich auch an deine Führungskraft wenden, wenn du dich von ihr unterstützt fühlst. Erkläre ihr die Situation und zeige ihr deine Dokumentation. Bitte sie, einzugreifen oder dir zu helfen, die Situation zu lösen. Wenn deine Führungskraft selbst die Quelle des Problems ist oder nichts unternimmt, kannst du dich an eine höhere Ebene wenden.
Es ist wichtig, dass du dich nicht alleine fühlst oder schämst, wenn du von Social Undermining betroffen bist. Es ist nicht deine Schuld und du hast das Recht, dich dagegen zu wehren. Suche dir Verbündete, die dich bestärken und dir beistehen.
Für dich selbst sorgen
Social Undermining kann eine enorme Belastung für deine psychische und physische Gesundheit sein. Deshalb ist es wichtig, dass du für dich selbst sorgst und dich nicht von dem negativen Verhalten anderer unterkriegen lässt. Hier sind einige Tipps, wie du das tun kannst:
- Konzentriere dich auf deine Stärken und Erfolge. Erinnere dich daran, was du alles erreicht hast und was du gut kannst. Lobe dich selbst und feiere deine Erfolge. Suche dir Feedback von Menschen, die dich schätzen und anerkennen.
- Pflege deine sozialen Kontakte. Umgebe dich mit Menschen, die dich positiv beeinflussen und dir gut tun. Verbringe Zeit mit deiner Familie und deinen Freunden. Suche dir Gleichgesinnte, die ähnliche Interessen oder Ziele haben wie du.
- Achte auf deine Gesundheit. Schlafe ausreichend, ernähre dich gesund und treibe regelmäßig Sport. Das hilft dir, Stress abzubauen und dein Immunsystem zu stärken. Gönn dir auch mal eine Pause oder eine Belohnung, wenn du dich gestresst oder überfordert fühlst.
- Entwickle deine Fähigkeiten weiter. Nutze die Gelegenheit, dich beruflich oder persönlich weiterzubilden. Lerne etwas Neues, das dich interessiert oder herausfordert. Das stärkt dein Selbstvertrauen und eröffnet dir neue Möglichkeiten.
- Überlege dir Alternativen. Wenn du das Gefühl hast, dass die Situation unerträglich ist oder sich nicht verbessert, solltest du dir überlegen, ob du den Arbeitsplatz wechseln willst. Vielleicht gibt es andere Abteilungen oder Unternehmen, die besser zu dir passen. Oder du entscheidest dich für eine berufliche Neuorientierung oder Selbstständigkeit. Das erfordert Mut und Planung, kann aber auch eine Chance für einen Neuanfang sein.
Social Undermining ist eine ernsthafte Hürde auf deinem Karriereweg, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Strategien kannst du dich effektiv zur Wehr zu setzen. In diesem Artikel habe ich dir einige Tipps gegeben, wie du Social Undermining erkennst, dokumentieren, ansprechen, bekämpfen und vermeiden kannst. Ich hoffe, dass dir diese Tipps helfen, dich vor dem Karriere-Killer am Arbeitsplatz zu schützen und deine beruflichen Ziele zu erreichen.